beim Musikverein Molpertshaus! Wir freuen uns über Ihren Besuch auf unserer Homepage. Folgend finden Sie unsere Chronik mit spannenden Einblicken in unsere Vereinsgeschichte.
Chronik
Musikverein Molpertshaus e. V. seit 1922
„Wo man singt, da lass dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder“. – Mit diesem Leitwort beginnt das Protokoll des Musikvereins Molpertshaus, welches Oberlehrer Hirsch zur Gründung am 9. August 1922 anfertigte. 40 Personen traten als Gründungsmitglieder dem Verein bei. Der erste Vorsitzende des Vereins wurde Bernhard Kübler, besser bekannt als der legendäre „Asso“.. Am 21. September 1952 feierte der Verein mit seinem Vorsitzenden Fritz Weber das 30-jährige Jubiläum im kleinen Rahmen. Der Tag begann mit dem Kirchgang, anschließend war Frühschoppen beim „Unteren Wirt“. Die Jubelfeier mit dem Liederkranz und der Musikkapelle war im „Adler“-Saal im Molpertshaus.
1962 beging man vom 15. bis 16. September das 40-jährige Vereinsjubiläum mit Fahnenweihe. Am Samstagabend wurde ein Festbankett abgehalten, das von der Musikkapelle und dem Liederkranz Molpertshaus sowie von der Patenkapelle Eintürnen und der Stadtkapelle Bad Waldsee mitgestaltet wurde. Am Sonntagnachmittag fand dann ein Festumzug statt, an dem 19 Musikkapellen und 10 Festwagen teilnahmen. Das 40-jährige Jubiläum wurde vom Vorsitzenden Josef Deiss, der von 1955 – 1987 die Geschicke des Vereins prägte, und seinen Mitstreitern organisiert.
„Ein kleines Dorf feiert ganz groß“ das dritte Bezirksmusikfest Schussen vom 14. bis 16. Juli 1979 in Molpertshaus. Es begann mit dem obligatorischen Festbankett am Freitagabend. Am Samstag und Sonntag wurden Wertungsspiele vorgetragen. Der Festumzug mit 41 Musikkapellen und 10 Festwagen bildete den Höhepunkt der Feierlichkeiten am Sonntagnachmittag. Ein Seifenkistenrennen und Spiele für die Kinder am Montag bildete den Abschluss der ersten wirklich großen Veranstaltung des Vereins.
Auch das 11. Bezirksmusikfest Schussen wurde vom 18. bis 22. Juni 1992 in Molpertshaus veranstaltet. Gleich an vier Tagen wurde den Besuchern Unterhaltung geboten. Festbankett, Wertungsspiele, Tanzparty, Schlagerwettbewerb, Showabend und Kinderfest standen auf dem umfangreichen Programm. Doch Höhepunkt war wieder einmal der Festumzug, an dem 55. Musikkapellen und 21 Festwagen teilnahmen. Dieses Fest fordert den ganzen Einsatz des Vorstands des Musikvereins mit Walter Detzel, der 1987 erstmals zum Vorsitzenden des Vereins gewählt wurde.
Der 75. Geburtstag wurde vom 26. bis 29. Juni mit einem Jubiläumsfest begangen, bei dem unter anderem ein Sternmarsch mit 18 Musikkapellen auf dem Programm stand.
Zum 80-jährigen Jubiläum im Jahr 2002 wurde erstmals eine CD aufgenommen. Auch alle anderen Feste und Veranstaltungen im Jahr 2002 stehen ganz im Zeichen des 80-jährigen Jubiläums.
Vom 6-9 Juli 2012 wurde das 90 jährige Jubiläum mit einem Kreisverbandsmusikfest gefeiert. Dieses Fest hat viel von dem veranwortlichen Organisationsteam abverlangt aber war ein voller Erfolg und bot dem Puplikum sehr viel.
Neben dem Festbankett, den 4 Abendveranstaltungen, gab es Wertungsspiele, Festumzug und auch einen Traktorweltrekord in der Kategorie „Längste Traktorenschlange der Welt“. Aufgestellt wurde dieser Rekort mit 1345 Traktoren.
Vorsitzende des Musikvereins seit Gründung
- 1922 bis 1924 Bernhard Kübler aus Mennisweiler
- 1924 bis 1927 Alois Berg aus Molpertshaus
- 1927 bis 1934 Anton Fehr aus Mennisweiler
- 1934 bis 1955 Fritz Weber aus Engetweiler
- 1955 bis 1987 Josef Deiss aus Mennisweiler
- 1987 bis 2009 Walter Detzel aus Mennisweiler ( Ehrenvorstand )
- 2009 bis 2023 Christian Neyer aus Binzen
- 2023 bis heute Dominik Lander aus Rohr
Dirigenten des Musikvereins seit Gründung
- 1922 bis 1923 Alois Spehn
- 1923 bis 1924 Oberlehrer Hirsch
- April bis Juli 1924 Josef Walser
- Juli bis September 1924 Hermann Rudolf
- 1925 bis 1927 Alois Spehn
- 1927 bis 1929 Josef Walser
- 1929 bis 1934 Alois Spehn
- 1934 bis 1978 (43 Jahre!) Markus Birkenmayer
- 1978 bis 1983 Alfons Weiß
- 1983 bis 1993 Dieter Russ
- 1993 bis 2013 Karl Kurray
- 2013 bis 2018 Martin Rebmann
- 2018 bis 2018 Dieter Russ
- 2018 bis heute Natalie Kiekopf
Fotos aus früheren Tagen
Markus BirkenmayerAlfons Weiss Josef Deiss
Den folgenden Artikel über die Vorgeschichte des Musikvereins haben wir dem zweiten „Molpertshauser Lindenblatt“ entnommen. Das „Molpertshauser Lindenblatt“ erscheint einmal im Jahr zum Lindenfest des Musikvereins Molpertshaus und informiert über die Chronik und das Zeitgeschehen der Kirchengemeinde Molpertshaus.
Die Vorgeschichte des Musikvereins…
Es ist allgemein bekannt, dass der Musikverein Molpertshaus am 9. August 1922 offiziell gegründet wurde, nachdem schon 1920 um den damaligen Dirigenten Alois Spehn eine Musikgesellschaft zur Pflege der „edlen Blechmusik“ gebildet wurde, die am 20. April 1921 ihren ersten öffentlichen Auftritt hatte. Somit kann der Musikverein Molpertshaus im nächsten Jahr, wenn das Lindenfest wiederum Anfang August sein wird, fast auf den Tag genau sein 80-jähriges Jubiläum feiern.
Dass aber schon viel früher in Molpertshaus auch mit Blechblasinstrumenten Musik gemacht wurde, hat Rudolf Schuhmacher in der Chronik gesehen. Die musikalische Qualität war anfänglich allerdings nicht so, dass es dafür ein „ausgezeichnet“ wie beim letzten Wertungsspiel in Ebenweiler gegeben hätte. Zudem, so lässt sich erahnen, war die Harmonie zwischen Pfarrer und Musikanten auch nicht immer so wie sie sich heute darstellt.
In der Chronik des Jahres 1849 jedenfalls steht: Heuer geschieht manches für eine zweckmäßige erbauliche Feier des Gottesdienstes. Schon seit dem Spätherbst 1848 hatte der neue Schulgehilfe Obermayer eine Harmoniummusik einzuführen versucht und deshalb eine Sammlung zur Anschaffung von Instrumenten veranstaltet und die lusttragenden jungen Leute in den Abendstunden instruiert. Wenn nun gleich hindurch selbst der Schulunterricht einigermaßen benachteiligt, die jungen Burschen ihren dringendsten Arbeiten oft zum Verdruss der Eltern oder Dienstherrn entzogen und der Kirchengesang vernachlässigt wurde und man vielfach besorgte, die Musikgesellschaft würde sich wieder nach einigen Jahren zerstreuen, so wurde doch das erste Amt vom Ostersonntag von der Gemeinde mit großem Jubel begrüßt, obwohl das selbe nach ihrem Geist und Charakter vorgetragenen Melodie und in der Ausführung noch sehr mangelhaft war. Doch vermehrten die jungen Leute durch den Beifall des unkritischen Volkes aufgemuntert ihre musikalischen Uebungen unverdrossen fort und so konnte auf Pfingsten schon ein zweites Amt und eine feierliche Vesper aufgeführt werden. Die Begleitung der Fronleichnamsprozession mit Musik und Trommel untersagte der Pfarrer, hatte er doch die Erfahrung gemacht, dass das Hossianna und Kreuziget ihn in der Zeit nicht weit voneinander liegen. Doch blieb es bei einigen raesonsüchtigen Attacken im Rücken des Pfarrers und bei bloßen, wenn gleich starken Drohungen. Der Pfarrer behielt Macht.
Im gleichen Jahr, nämlich am 30. September 1849, verhandelte der Kirchenstiftungsrat über die Bitte der Musikgesellschaft, eine Posaune auf Kosten der Kirchenpflege zu genehmigen. Diese „fremdartige“ und nicht im Etat vorgesehene Ausgabe wurde schließlich genehmigt, weil das „Musikkorps bisher bedeutende Opfer an Geld und Zeitaufwand gehabt, auch seine Kräfte zur größeren Feierlichkeit und Erbaulichkeit der Gottesdienste, so weit es die kirchlichen Verordnungen gestatten“ eingesetzt hat. Der Entschluss wird später auch vom Bürgerausschuss gut geheißen. Die Kosten für die Posaune wurden auf weniger als 20 Gulden geschätzt.
In diesem Auszug aus dem Protokoll des Kirchenstiftungsrats sind auch die Namen der Kirchenstiftungsräte Pfarrer Sinz, Ortsvorsteher Fröhlich, Graf, Wassmer, Nold, Schmid und des Bürgerausschusses Schnell, Bohner, Sonntag, Sonntag, genannt.